17März
2020

Schulbeginn -> Corona-Ferien -> Corona-Rückflug

Hey, ich melde mich heute eventuell zum letzten Mal während meinem Auslandsaufenthalt. Eigentlich hätte ich noch vier Monate ganz entpannt in Panama zur Schule gehen sollen, aber das Coronavirus hat so einiges geändert. Ganz Panama hat seit dem 11. März Corona-Ferien. Das hat die Regierung beschlossen, nachdem am Abend des 09. März der erste Fall von Corona in Panama bekannt gegeben wurde. Vor ein paar Tagen kam dann die Nachricht, dass AFS weltweit die Austauschschüler nach Hause holt, weil sich die Lage in absehbarer Zeit nicht verbessern, sondern sogar eher verschlimmern wird. Für mich bedeutet das, dass ich jetzt nur noch abwarten kann, bis ich erfahre wann mein Rückflug geht. Bis vor ein paar Tagen war ich noch der Meinung, die 4 Monate, die mir bleiben, wären wenig Zeit, aber jetzt bedaure ich nichts mehr als dass ich mich nicht von meinen Schulfreunden persönlich verabschieden kann. Trotz meiner Ausgangssperre versuche ich die letzten Tage so gut wie möglich zu genießen.

Aber jetzt erstmal eine Übersicht über die vergangenen Tage. Am 02.03. war der erste Schultag des neuen Schuljahres in Panama. Ich habe mich zum ersten Mal in meinem Leben gefreut, dass die Schule wieder anfängt und ich so eine gewisse Regelmäßigkeit in meinen Alltag bekomme. Es war auch richtig schön, wieder alle Leute aus der Schule zu sehen und Zeit mit meinen Freunden und Klassenkameraden zu verbringen. Ich habe gemerkt, wie die Freundschaften noch intensiver wurden und wollte mich der Típico- Tanzgruppe anschließen. Dann wurde eine Woche später, am Montag, den 09.03. der erste offizielle Coronafall in Panama bekannt gegeben. Am Dienstag war in der Schule dann ziemlich was los, alle haben sich ständig die Hände desinfiziert und ich hatte das Gefühl, dass es ziemlich übertrieben ist. Allerdings wurde am Abend dann der erste Todesfall und 8 weitere Infizierte bekannt gegeben, der Elternsprecher meiner Schule hat dazu aufgerufen, die Schüler zuhause zu lassen und am nächsten Tag wurde ganz offiziell die Schule im ganzen Land vorläufig suspendiert. Die Situation ist angespannt und bei uns verlassen nur noch meine Gasteltern das Haus um Arbeiten zu gehen. Wobei das stimmt nicht ganz: Am Samstag haben wir uns mit der Familie einen schönen Nachmittag gemacht. Wir sind raus in die Natur/ in die Berge gefahren und sind ein bisschen spazieren gegangen. Wir hatten einen superschönen Blick auf's Meer und die Sonne hat alles in ein sanftes Licht getaucht.

Ich habe gemerkt, dass ich mich in die Landschaft von Panama verliebt habe und meine Gastfamilie mir unendlich viel wert geworden ist und kann es kaum fassen, dass das alles jetzt vorbei sein soll.

Das Haus nicht verlassen zu dürfen und generell keine Menschen zu treffen, schränkt die Freizeitgestaltung natürlich stark ein. Ich bekämpfe die Langeweile mit Sport und Lesen, helfe meiner Oma beim Kochen und gestern haben wir zusammen Hojaldre gemacht, ein für Panama typischer Snack für zwischendurch. Man kann Hojaldres aber auch wunderbar mit z.B. einem Spiegelei zum Frühstück essen.

Ich weiß nicht, wielange ich noch hier bleiben werde, aber ich möchte schon jetzt sagen, dass ich sehr dankbar bin für all die tollen Erfahrungen und schönen Momente, die ich hier erleben durfte und vor allem für die tollen Menschen, die ich kenen gelernt habe: als erstes natürlich meine Gastfamilie, die in den letzten Monate zu meiner zweiten Familie geworden sind; meine Freunde aus der Schule, die mir bei so vielem geholfen haben (Sprache und Kultur kennen lernen) und mit denen ich noch mehr Zeit verbringen wollte und die anderen AFSer, mit denen ich zusammen das Land erkundet habe und Erfahrungen austauschen konnte. Ich werde euch nie vergessen!

05Februar
2020

Unterwegs in Panama - San Blas und Chiriqui

Hallo und willkommen zurück zu einem neuen Blogeintrag. Heute möchte ich über die zwei Reisen berichten, die ich Mitte Januar unternommen habe.

Die erste Reise wurde von AFS Freiwilligen organisiert und ging nach San Blas. Für alle, denen der Name San Blas nichts sagt: San Blas bezeichnet eine Inselgruppe in der Karibik, die von dem indigenen Volk Kuna Yala bewohnt wird. Lauter winzige Inseln mit Palmenstränden und Blauem Wasser, genauso wie man sich Karibikstrände vorstellt. Kein Wunder, dass diese Inseln ein beliebtes Touristenziel sind.

Unsere Gruppe bestand aus 20 AFSern und den drei Organisatoren. Wir hatten uns am 16.01. in Panama City getroffen, weil wir am nächsten Morgen schon um halb sechs losfahren mussten. Wir haben die Nacht also alle zusammen in eimen Hostel verbracht und uns am nächsten Morgen vor Sonnenaufgang aus den Betten gequält. Nach einem kurzen Frühstück haben wir uns jeweils zu sechst in ein Auto gesetzt. Um nach San Blas zu kommen, muss man nämlich erstmal in Privatautos ca. 3 Stunden durch die Natur fahren, bevor man dann in ein Boot umsteigt. Mit diesem Boot, wo jeweils 16 Menschen reinpassen, sind wir wir ungefähr eine Stunde über den Atlantik gefahren, bis wir endlich bei der Insel ankamen, auf der wir die nächsten Tage verbringen sollten. Diesen und die nächsten zwei Tage haben wir ganz entspannt am Strand verbracht. Wir haben Volleyball und Karten gespielt, täglich Reis mit Fisch gegessen (war zum Glück echt lecker ;-)), im Meer gebadet, andere Inseln besucht, Fotos gemacht, in Hütten geschlafen, wir Mädchen durften die traditionelle Kleidung anprobieren und an einem Abend gab es ein Lagerfeuer.

 

Außerdem haben wir uns das Handwerk der Indigenen angeschaut. Typisch für die Kunas sind die sogenannten Molas (= Stoff, der zu einer Art Gemälde zusammen genäht wurde). Diese Molas sind zwar ziemlich teuer aber auch wunderschön.

Am Montag, den 20.01., mussten wir dann leider schon wieder zurück fahren. Wir sind morgens direkt nach dem Frühstück aufgebrochen, sodass wir gegen Mittag in Panama City waren.

Ich bin dann kurz zu mir nach Hause gefahren, habe mit meiner Familie geredet und mein Zeug umgepackt. Ich bin nämlich direkt am gleichen Abend mit meiner Freundin Mia, die ihr Auslandsjahr in Puerto Armuelles, ein Dorf direkt am Pazifik in der Nähe von Costa Rica, verbringt, und den Anderen aus Puerto Armuelles in selbiges Dorf gefahren. Am frühen Dienstagmorgen sind wir angekommen und haben uns erstmal noch eine Runde schlafen gelegt. In den Bussen ist es nämlich nicht sehr bequem. Am Nachmittag sind wir mit einer weiteren Freundin an den Strand gegangen, haben "Batidos" getrunken und Pläne für den nächsten Tag geschmiedet.

So kam es, dass wir am Mittwoch relativ früh aufgestanden sind und mit dem Bus ins drei Stunden entfernte Boquete gefahren sind. Boquete ist eine Stadt in der Bergen von Chiriqui (=eine Provinz), in der es normalerweise "kalt" ist. Wir hatten Glück und angenehmes T-Shirt-Wetter. In Boquete angekommen haben wir uns erstmal ein gutes Mittagessen gegönnt und sind danach in der Stadt und an einem Fluss entlang gelaufen. In dem Fluss haben wir dann auch gebadet, obwohl der echt kalt war. Um uns wieder aufzuwärmen, haben wir ein kleines Feuerchen gemacht, was erstaunlich gut funktioniert hat. Gegen fünf Uhr sind wir zurück nach Puerto gefahren.

Am darauffolgenden Tag hatte Mia die glorreiche Idee Kartoffelpuffer zu kochen/braten/machen (?). Wir sind also ins Zentrum, haben eingekauft und gut gelaunt mit den Puffern angefangen. Das Ganze hat damit geendet, dass wir über drei! Stunden in der Küche standen und Kartoffelpuffer gebraten haben. Und das ohne Vorbereitungszeit. Wir hatten einfach viel zu viel Teig, aber immerhin haben die Puffer der ganzen Familie sehr gut geschmeckt und es war doch ganz lustig. Der Freitag war mein letzter ganzer Tag und den haben wir für eine Wanderung durch den Regenwald genutzt. Mias Cousin ist sehr wanderbegeistert und hat uns eingeladen, mit ihm die 7 Kilometer von Volcán nach Boquete zu wandern. Diese Wanderung hat mir unglaublich gut gefallen. Die Landschaft/Natur war unbeschreiblich schön. Ich habe, glaub ich, über 500 Fotos gemacht, aber auch die anderen waren dauernd am knipsen, sodass wir mindestens eine Stunde länger als ohne Fotos gebraucht haben. Aber es sah auch alle paar hundert Meter weiter anders aus. Ein Highlight war auch der Quetzal-Vogel mit seinem türkisfarbenem Gefieder, den wir entdeckt haben.

Die Wanderung war ziemlich anstrengend, ich habe deutlich gemerkt, dass meine Kondition weniger geworden ist, deswegen sind wir auch direkt mit dem Bus zurück nach Puerto gefahren statt noch in der Stadt zu bleiben. Während der Busfahrt war ich auch froh über meinen Pulli, den ich sicherheitshalber eingesteckt hatte. Die Busse hier werden nämlich häufig so stark runter gekühlt, dass man ohne dicken Pulli friert. Die Zeit in Puerto Armuelles hat mir insgesamt super gut gefallen, was vor allem an Mia und ihrer Familie gelegen hat, die mich sehr herzlich aufgenommen haben. Obwohl ich locker noch mehr Zeit dort hätte verbringen können, hat es sich gut angefühlt, zurück nach Hause zu kommen. Nach 10 Stunden Busfahrt wurde ich von meinem Vater in Chorrera abgeholt und wir haben noch einen schönen Abend mit der Familie verbracht.

In den letzten Tagen war nicht so viel los, ich habe mich mit Freunden getroffen und am Samstag waren meine Eltern mit meiner Schwester und mir auf der Feria/dem Jahrmarkt. Dort haben wir uns die Stände angeschaut, ich habe ein paar Souvenirs gekauft und bin gemeinsam mit meiner Schwester Claudia unter anderem Kettenkarussell gefahren. Alles in allem ein schöner Abend!

Das war's dann soweit von mir. Bis bald, Mara

 

PS: Dieser Blogeintrag ist meiner Mama in Deutschland gewidmet, die ich heute an ihrem Geburtstag leider nicht persönlich umarmen kann. Liebe Mama, ich wünsche Dir von Herzen alles Gute. Dieser Blogeintrag ist für Dich. Ich hab Dich lieb, Deine Mara

15Januar
2020

Start ins neue Jahr

Da melde ich mich wieder. Ich hoffe, ihr seid alle gut ins neue Jahr gekommen. Wir hatten an Silvester einen sehr schönen, eher ruhigen Abend, den wir wie auch an Weihnachten mit der Familie verbracht haben. Pünktlich um Mitternacht haben wir uns das Feuerwerk angeschaut und selbst kleine "estrellitas" gezündet (eine Mischung zwischen Wunderkerzen und Bengalfeuer).

Die erste Woche war dann ziemlich entspannt. Dadurch dass ich noch bis Anfang März Ferien habe, wird sich das auch nicht so schnell ändern. Am 07.01. musste ich dann für ein AFS-Treffen nach Panama City. Es war das erste Mal seit unserer Ankunft, dass alle Deutschen wieder versammelt waren. Dementsprechend gab es viel zu erzählen. Aber der eigentliche Grund für das Treffen war der Besuch im Migrationszentrum am 08.01.. Dort mussten wir fast sieben Stunden im (tief-)gekühlten Warteraum sitzen, bis alle anderen Besucher weg waren und wir in einer 10 minütigen Aktion unsere endgültigen Panamaausweise bekommen haben. Das Warten war ziemlich nervig, aber die Ausweise sind notwendig und jetzt haben wir das immerhin hinter uns.

Mein Panamaausweis

Vergangenes Wochenende haben wir einen Familienausflug gemacht. Wir sind am Samstagmorgen vor fünf aufgestanden und haben unsere Sachen ins Auto gepackt. Dann sind wir an den Strand zum Baden gefahren und haben aus dem Wasser heraus, einen wunderschönen Sonnenaufgang erlebt. Ein magischer Moment.

Im Anschluss sind wir frühstücken gegangen und weiter ins „Valle de Antón“ gefahren. Das ist ein Tal, das ungefähr anderthalb Stunden Autofahrt von Chorrera entfernt liegt. Dieses Tal war wirklich unglaublich schön. 

Typisch ist die „india dormida“, eine Bergkette, die einer schlafenden Frau ähnelt. Wir haben uns ein wenig die Gegend angeschaut und sind auf Wunsch meines Gastbruders auch ins „Serpentario“ gegangen. Wir haben uns für die Nacht in ein Hostel eingemietet und nach dem Abendessen sind mein Gastvater, meine Gastschwester und ich noch für eine Runde Mondscheinschwimmen in den Pool gegangen.

India dormidaDas war sehr witzig, aber danach sind wir auch direkt ins Bett gegangen. Es war schließlich ein langer Tag. Den nächsten Tag habe ich mit Frühschwimmen begonnen, dieses Mal mit meiner Gastmutter und meinem Gastbruder. Zum Frühstück gab es dann die hosteltypischen Pancakes. Ich habe bisher wirklich in jedem Hostel, indem ich übernachtet habe Pancakes zum Frühstück bekommen, will mich darüber aber nicht beschweren, weil es immer sehr lecker war. Anschließend sind wir in eine Therme gegangen. Das war eines der besten Erlebnisse, die ich bisher hier in Panama hatte! Die Therme lag mitten im Wald und das Wasser hatte eine natürliche, sehr angenehme Temperatur von 38°C. Das Wasser kam direkt aus einer heißen Quelle, das Tal ist nämlich ein ehemaliger Vulkankrater. Das Baden war durch die Temperatur und die Umgebung sehr schön entspannend. Ich habe es einfach nur genossen. 

Leider mussten wir danach auch schon wieder nach Hause. Wir haben unsere Sachen gepackt und uns auf den Weg nach Chorrera gemacht. Ich bin meiner Gastfamilie mega dankbar, dass sie mit mir dahin gefahren sind. Sie sind unglaublich lieb und kümmern sich super gut um mich.

Morgen fahre ich auch direkt das nächste Mal weg auf einen AFS-Trip. Ich werde mir die wunderschönen San Blas Inseln anschauen und freue mich schon sehr darauf.

Bis bald, Mara

25Dezember
2019

Feliz Navidad! Frohe Weihnachten!

... wünsche ich auch allen! Ich hoffe, ihr hattet bisher eine schöne Zeit und genießt die kommenden Tage. Außerdem wünsche ich euch jetzt schonmal einen guten Rutsch ins neue Jahr.

Ich habe hier eine schöne Vorweihnachtszeit verbracht. Es gibt in Panama nicht so eine Adventszeit wie es in Deutschland üblich ist, mit Adventskrantz, Adventskalender und dem ganzen Drum und Dran, aber wir haben nichtsdestotrotz weihnachtliche Stimmung ins Haus gebracht. Anfang Dezember haben wir den Plastikweihnachtsbaum aufgestellt und geschmückt, außerdem hat meine Gastmama das Haus dekoriert. Ich selbst habe dann typische Weihnachtsplätzchen gebacken, die auch innerhalb weniger Tage wieder weg waren.

Unser WeihnachtsbaumPlätzchen backen

Am 22.12. sind wir auf einem Weihnachtsumzug mitgelaufen. Mein Gastbruder, meine Gastschwester und ich haben uns als Santa Claus und seine zwei Helferinnen verkleidet und Süßigkeiten verteilt. Die Veranstaltung hat mich persönlich stark an einen Faschingsumzug, wie ich ihn aus Deutschland kenne, erinnert. Es gab viele bunt geschmückte Autos, verkleidete Menschen und es wurde mit Süßigkeiten "umsichgeworfen". Für mich war es eine interessante Erfahrung selber mitzulaufen, weil ich solche Umzüge bisher nur aus Sicht der Besucher kenne.

Heiligabend/ der 24.Dezember war erstmal ein ganz normaler Tag. Hier in Panama beginnt Weihnachten nämlich genau um Mitternacht zwischen dem 24. und dem 25.12. Deswegen haben wir uns erst abends schick gemacht und sind zu meiner Gasttante gegangen, wo sich die ganze Familie versammelt hatte, um gemeinsam zu feiern.

auf der Weihnachtsfeier

Wir saßen zusammen und haben bei den letzten Vorbereitungen für das Buffett geholfen. Um Mitternacht haben sich dann alle beglückwünscht, etwas weiterweg war Feuerwerk zu sehen und zu hören (auch das ist hier üblich) und das Buffet wurde endlich offiziell freigegeben. gegen halb zwei hat sich die Feier aufgelöst und wir sind nach Hause gegangen, wo es dann auch die Geschenke gab, die aber keine große Rolle gespielt haben. Weil wir alle müde waren, sind wir dann auch schnell zu Bett gegangen.

Heute sind wir am frühen Nachmittag zu meiner anderen Gasttante gefahren, wo wir uns in der gleichen Runde wie am Vortag nochmal getroffen haben und uns einfach ein bisschen unterhalten haben. Danach sind wir in den Supermarkt gefahren, um ein bisschen was einzukaufen. Zuerst hat es mich ein bisschen überrascht, dass der Supermarkt offen ist, obwohl "día libre" (wörtlich: "freier Tag") war, aber es gibt hier auch Supermärkte, die 24/7 offen haben. Die Panamaer genießen es, jederzeit einkaufen zu können.

Das war mein Weihnachten 2019 in Panama. Es hat mir gut gefallen und es war spannend die kulturellen Unterschiede zu erleben. Zu meinem Glück hatte ich auch die Zeit, mit meiner Familie in Deutschland zu skypen, sodass wir uns so persönlich wie gerade möglich, Frohe Weihnachten wünschen konnten. Ich bin schon gespannt, wie die Silvesterfeier wird und habe mir fest vorgenommen, auch dazu einen Blogeintrag zu schreiben.

Bis dann, Mara

14November
2019

Oktober in Panama

Ein weiterer Monat ist vorbei. Es ist kaum zu glauben, wie schnell die Zeit hier vergeht. So schnell, dass ich kaum dazu komme, Blogeinträge zu schreiben. Seit meiner Ankunft in Panama sind schon über zwei Monate vorbei und inzwischen hat mich auch der Alltag eingeholt, obwohl ich immer noch (fast) täglich neue Sachen lerne. Meine Gastfamilie hat im Oktober auch ein paar Ausflüge mit mir gemacht, bei denen ich die Region rund um Chorrera ein bisschen näher kennen gelernt habe. Am 05.10. sind wir zum Beispiel nach "Altos de Campana" gefahren. Das sind ein paar Berge westlich von hier (hier = la Chorrera). Von dort hatten wir einen wunderschönen Blick auf den Pazifik, einen Fluss und das ganze Tal. In der Ferne konnte man sogar die Skyline von Panama City erkennen, obwohl es relativ bewölkt war. Ich war ziemlich beeindruckt und überwältigt von der Schönheit dieses Landes.

Es ist ziemlich neblig in Altos de Campana

Auf dem Rückweg haben wir noch Käse-Empanadas gegessen. Die waren super lecker. Außerdem habe ich am 12.10. den älteren Halbbruder von meiner Gastschwester kennen gelernt. Er ist schon verheiratet und lebt mit seiner Frau und deren Mutter ca. 10 Minuten von uns entfernt. Wir haben einfach einen Abend zusammen verbracht und uns ziemlich nett unterhalten.

Am 15.10. habe ich von der 9. in die 10. Klasse gewechselt. Das bedeutet, dass ich jetzt in der Oberstufe im Abizug "Ciencias" (= naturwissenschaftlicher Zug) bin. Ich verstehe mich wirklich gut mit meinen neuen Klassenkameraden und habe sie schon echt lieb gewonnen, obwohl ich zugeben muss noch nicht jeden meiner 37 Mitschüler wirklich zu kennen. Generell fühle ich mich ziemlich wohl in meiner Schule, auch wenn es ein bisschen blöd ist, dass ich auf der einzigen Schule meiner Stadt gelandet bin, die bis 14 Uhr Schule haben. Die anderen Austauschschüler haben alle schon um 12 Uhr aus, aber mit meinen Klassenkameraden lässt sich das super aushalten und ich bin es ja auch aus Deutschland gewöhnt, lange zur Schule zu gehen.

Aber natürlich besteht mein Alltag hier nicht nur aus Schule. Am Samstag, den 19.10., war ein AFS-Treffen in Panama City. Das AFS-Büro hat alle Austauschschüler aus Panama City, Chorrera und Arraiján zu einem Ausflug in den "Parque Metropolitana" eingeladen. Das war ziemlich nett, weil man so in Kontakt mit anderen Austauschschülern, aber auch Freiwilligendienstleistenden, gekommen ist. Außerdem war der Naturpark sehr schön und wir hatten einen tollen Blick auf Panama City.

Blick auf Panama City

Am Dienstag danach habe ich mich mit den vier anderen AFS-Austauschschülern aus meiner Region getroffen und wir haben einen coolen Nachmittag in einer Trampolinhalle verbracht und ziemlich viel Spaß gehabt und geredet. Ich bin echt froh, dass außer mir noch andere AFSer in dieser Region wohnen, sodass wir uns auch persönlich treffen, von unseren Erlebnissen erzählen und einfach gemeinsam Zeit verbringen können. Dass alle von ihnen Deutsch sprechen, macht alles natürlich noch viel einfacher und ich hoffe, dass wir uns auch weiterhin so oft treffen werden.

Das war ein kurzer Überblick über meinen Oktober in Panama. Bald kommt dann auch ein Blogeintrag über den November (der für die Panamaer eine besondere Bedeutung hat).

Bis bald, Mara

28Sept
2019

La Chorrera: Neue Gastfamilie und erste Schultage

Da bin ich wiedersmile.

Seit meinem letzten Eintrag ist einiges passiert. Ich habe fast zwei entspannte Wochen bei meiner Gastfamilie in San Antonio, Panama City, verbracht. Mit meiner Gastmutter war ich an der Cinta costera, so wird die Uferpromenade von Panama City genannt, und wir haben raspao,eine Art Slush Eis mit Fruchtgeschmack, gegessen, sehr lecker!

Außerdem war ich am Freitag, den 20.09. mit Ida und Lisa, zwei Austauschschülerinnen aus Deutschland, die auch mit AFS nach Panama gekommen sind, in Casco Viejo, der schönen Altstadt von Panama.

Einen Tag später war es dann soweit: Ich sollte zu meiner neuen Gastfamilie nach Chorrera "umziehen". Am Vormittag habe ich gepackt und gegen fünf Uhr nachmittags ist meine "alte" Gastfamilie mit mir losgefahren, über die Puente de las Américas, Richtung Westen. Knapp eine Stunde später waren wir da. Die erste freudige Überraschung war meine Gastschwester Claudia, die genauso alt ist wie ich und jetzt ihr Zimmer mit mir teilt. Aber nicht nur Claudia, sondern die ganze Familie (bestehend aus Papa Isaac, Mama Claudia, Oma Claudia und Bruder Ramses) ist total lieb zu mir. Am Sonntag sind Isaac, Claudia, zwei andere Mädchen und ich nach Panama City gefahren, weil dort ein Schachturnier stattgefunden hat. Claudia und die anderen beiden Mädchen sind nämlich im Jugendteam des örtlichen Schachclubs und haben auch schon einige Preise gewonnen. Das Schachturnier war echt beeindruckend. Ich habe noch nie so viele Schachspieler auf einmal gesehen. Am Abend gab es dann eine Fiesta im Clubhaus und Claudia hat mir erzählt, dass der Schachclub so etwas wie eine zweite Familie für sie ist. Das habe ich auch so empfunden und mich sehr gefreut, als Isaac mich als seine "neue Tochter" vorgestellt hat.

Weiter geht es mit meinem neuen Erlebnissen: Am Montag war mein erster Schultag an der Guillermo Endara Galimany, eine der besten öffentlichen Schule von ganz Panama. Claudia hat mir eine Schuluniform geliehen und wir mussten um 5 Uhr morgens aufstehen und  wurden um 5:45 Uhr von Nitzia, der AFS-Freiwilligen hier in Chorrera, zur Schule gefahren. Dort hat Nitzia alle Formalitäten mit der Direktorin geklärt und mich noch bis zum Klassenzimmer begleitet. Ich gehe in die 9d, eine Parallelklasse von Claudia. Meine Klassenkameraden haben mich sehr freundlich empfangen und mich mit Fragen überhäuft. "Wie heißt Du?", "Wie alt bist du?", "Wann hast du Geburtstag?", "Wie gefällt dir Panama", "Wie ist Deutschland?",... Nachdem ich erklärt habe, dass ich mehr verstehe, wenn sie langsamer reden, hat die Kommunikation meiner Meinung nach dann auch richtig gut funktioniert. Die Pause habe ich mit Claudia verbracht und auch hier wollten viele Leute mit mir reden. Soweit ich das verstanden habe, bin ich die zweite Austauschschülerin überhaupt, die an dieser Schule ist. Deswegen sind alle sehr aufgeregt und wollen mit mir reden, zumal ich auch eine deutlich hellere Haut und Haarfarbe als die meisten Schüler habe, also "anders" bin. Die nächsten Tage habe ich viel Zeit mit meinen Klassenkameraden verbracht und sie näher kennengelernt. Ich habe mich sehr gefreut, als ich als Amiga (Freundin) bezeichnet wurde.

Am Freitag hatten wir schulfrei und ich habe den Tag entspannt zu Hause verbracht und ein bisschen im Haushalt geholfen.

Bis zum nächsten Blogeintrag,

Mara

12Sept
2019

Die ersten Tage in Panama

Nach ein paar kleinen technischen Schwierigkeiten komme ich heute endlich dazu, diesen ersten Blogeintrag zu verfassen.

Es ist kaum zu glauben, dass heute erst mein fünfter Tag hier in Panama ist. Ich habe schon so viel erlebt! Als erstes natürlich der Flug am Freitagmorgen hierher. Es war mein erster Langstreckenflug (10 Stunden und 30 Minuten) und ich war ziemlich gespannt, wie es wohl werden würde.

Tatsächlich war der Flug total entspannt. Ich habe zwar nicht so viel geschlafen, wie ich wollte, aber trotzdem war es nicht langweilig. Ich habe mich viel mit den anderen Jugendlichen, die mit mir aus Deutschland nach Panama geflogen sind, unterhalten und Musik gehört. In Deutschland sind wir um 12 Uhr losgeflogen und wegen der Zeitverschiebung um 16:30 Uhr Ortszeit angekommen. Am Flughafen wurden wir von AFS-Mitgliedern in Empfang genommen und zum "Casa Mona Lisa" gefahren. Das "Casa Mona Lisa" ist das Haupthaus von AFS in Panama-Stadt. Den restlichen Freitagabend und den Samstag war das Arrival Camp und AFS hat wichtige Formalitäten mit uns geklärt, am Samstag waren wir z.B. bei Migrationszentrum und haben unsere Aufenthaltsgenehmigungen beantragt. Außerdem haben uns die Freiwilligen von AFS wichtie Sachen erklärt und uns an die Regeln erinnert.

Am Samstagabend gegen neun Uhr war es dann soweit: Ich wurde von meinen Gasteltern abgeholt. Das war in sofern aufregend, als dass ich bis dahin nur die Beschreibung von AFS über meine Gastfamilie hatte und diese sehr undeutlich war. Aber sie waren sehr nett, nur leider war ich so müde, dass ich direkt ins Bett gegangen bin. Am Sonntag haben wir alle zusammen (meine Gasteltern, meine drei Gastbrüder( 25, 19 und 14 Jahre alt) und ich) gefrüchstückt. Danach sind meine Gasteltern mit mir und meinem jüngeren Gastbruder an den Panama-Kanal gefahren. Ich war total begeistert. Überall waren Palmen, der Pazifik war ganz nahe und man hatte einen wunderschönen Blick auf die Skyline von Panama. Auf dem Rückweg nach Hause waren wir einkaufen. Ja, hier in Panama haben die (soweit ich weiß, meisten) Läden auch sonntags offen.

Seit Montag bin ich vormittags alleine mit meiner Gastmutter zuhause, weil der Rest der Familie arbeitet/studiert/zur Schule geht. Wenn meine Gastmutter etwas zu erledigen hat, nimmt sie mich immer mit, so habe ich schon Einiges aus dem Alltagsleben der capitaleños, so werden die Bewohner von Panama-Stadt genannt, gesehen und ich freue mich auf alles, was ich noch sehen werde.

Bis dann, nos vemos,

Mara

 

21Juli
2019

Bald geht es los

Dies ist der erste Eintrag in meinem neuen Blog. In Zukunft werde ich hier über meine Erlebnisse im Ausland berichten.